„Nicht bekannt genug“, wirtschaftlich bin ich als unbekannte Autorin für den Verlag nicht tragbar. Deshalb wird mir wenige Tage
später der Vorschlag unterbreitet, dass ein ganz ungewöhnlicher Weg gewählt wird, nämlich, dass das Buch über das verlagseigene Selfpublishing Portal „verlegt“ wird. Ich wäre gerne eine
Verlagsautorin geworden. Zähneknirschend lasse mich auf den Vorschlag ein - aber damals weiß ich noch nicht um die Vorteile des "Selfpublishings".
Was ist "Selfpublishing"
Selfpublishing ist für mich heute Selbstermächtigung. Es ist der authentische Ausdruck eines Herzensanliegens, das in die Welt gebracht werden möchte. Es ist ein Weg in die eigene Kraft. Es ist Selbstausdruck und Selbstverwirklichung. Es bedeutet selbst Verantwortung für die Veröffentlichung eines Buches zu übernehmen, selbst den Weg zu gestalten. Doch bedeutet es nicht, alles alleine machen zu müssen, sondern auszuwählen, an welchen Stellen man unterstützt werden möchte:
z.B. durch das Lektorat: Hilfe und Anregungen zu Schreib-Struktur, Schreib-Fluss und Ausdruck, um den roten Faden zu halten und
verständlich und interessant für meine Leser*innen zu sein. Ein Gegenüber, das mir meine Fragen während des Buchentstehungsprozesses beantwortet.
Selfpublishing bedeutet die Gestaltung des Inhaltes und des äußeren Bucherscheinungsbildes: Was will ich wirklich mitteilen und wie? Welche Schriftart wähle ich? Welches Papier gefällt mir? Wie soll das Cover aussehen? Welchen Titel und Klappentext soll mein Buch tragen?
Es bedeutet, selbst zu bestimmen, welchen Vertriebsweg ich nutzen will und welches Marketing mir liegt.
Doch zunächst läuft bei mir alles - ohne dieses Wissen - nach klassischen Verlags-Gesetzen ab.
Ich war zwar jetzt eine „Selfpublisherin“, doch mit Konditionen ähnlich einer Verlag-Autorin. Das Manuskript wandert in die Hände des Verlages. Damit gebe ich schweren Herzens alle Rechte ab, doch was bleibt mir als zu vertrauen und geschehen zu lassen?
Unbedarft wie ich war, bewege ich mich in absolutem Neuland und weiß nicht, was mich erwartet und was ich anders machen könnte. Mein „Werk“, wie es offiziell bezeichnet wird, wird den „üblichen Mühlen“ zugeführt und gerät zunächst in die Hände einer Verlags-Lektorin, die dazu angehalten ist, das Buch für den Verlagsrahmen passend zu machen. Einige Wochen später wird mir die lektorierte Fassung zugesandt. Ich öffne die Datei, lese und fühle mich als hätte man mich persönlich zurechtgestutzt, etwas weggenommen, dass zu mir gehört.
Was gehört zu dir? Wie möchtest du dich wirklich ausdrücken? Und wie möchtest du dich dabei unterstützen lassen?
Weiterlesen: Buchentstehungsgeschichte
Foto: Pixabay
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